Am 27. März 2013 gab das U.S. Umweltbundesamt EPA bekannt, dass es Risikoeinschätzungen für 23 häufig gebrauchte Chemikalien starten wird mit besonderem Augenmerk auf Flammschutzmittel, um potentielle Risiken für menschliche Gesundheit und Umwelt umfassend zu erkennen. Dieses Vorhaben ist Teil des Toxic Substances Control Act (TSCA) Arbeitsplans, um häufig gebrauchte Chemikalien für eine Risikoeinschätzung zu selektieren. Flammschutzmittel werden in Haushaltsmöbeln, Textilien und Elektronikgeräten in großem Umfang verwendet. Einige Flammschutzmittel können in der Umwelt persistent sein, in Mensch und Tier bioakkumulieren und zu neurologischen Auswirkungen bei Tieren führen.
EPA wird damit beginnen, 20 Flammschutzmittel auszuwerten, wobei komplette Risikoeinschätzungen für vier Flammschutzmittel geplant sind. Drei davon stehen auf dem TSCA Arbeitsplan und eins auf der Aktionsplanentwicklung unter TSCA.
Darüber hinaus werden weitere acht Flammschutzmittel durch Gruppenbildung von Flammschutzmitteln mit ähnlichen Charakteristiken zusammen mit den Zielchemikalien zur kompletten Risikoeinschätzung untersucht. EPA wird auch Abbau und Eintrag in die Umwelt von acht der 20 Flammschutzmittel analysieren.
Im Rahmen der Datenermittlung von handelsüblichen Flammschutzmitteln fand EPA auch ca. 50 Flammschutzmittel, die mit großer Wahrscheinlichkeit kein Risiko für die menschliche Gesundheit bedeuten, so dass sie als möglichen Ersatz für toxischere Flammschutzmittel infrage kämen.
Während EPA seine Risikoeinschätzungen entwirft, wird das Amt Informationen über weit gestreute, öffentlich verfügbare Datenquellen nutzen. EPA bittet auch um Einreichung zusätzlich relevanter Informationen zu diesen Chemikalien, wie z.B. unveröffentlichte Studien und Informationen zu Verwendung und potentiellen Expositionen. Solche Informationen sollten bis zum 30. Mai 2013 eingereicht werden, damit gewährleistet ist, dass sie noch in den Daten Pool des Amtes aufgenommen werden können.
Im Einklang mit den TSCA Arbeits- und Aktionsplänen wird EPA 2013 komplette Risikoeinschätzungen zu TBB (2-Ethylhexylester 2,3,4,5-tetrabrombenzoat), TBPH (2-Ethylhexyl)-3,4,5,6-tetrabromphthalat), TCEP (tris(2-Chlorethyl)phosphat) und HBCD (Hexabromcyclododecan) durchführen. Die aus den jeweiligen Risikoeinschätzungen gewonnenen Informationen werden eingesetzt, um festzustellen, welche Erkenntnisse zum biologischen und Umwelt-Verhalten anderer Chemikalien in den jeweiligen strukturellen Gruppen, für welche ungenügende Datenmengen zur kompletten Risikoeinschätzung vorliegen, gewonnen werden können.
2013 wird EPA auch mit Untersuchungen zum Umweltverhalten von acht Flammschutzmitteln beginnen, die auf der Basis der Methodik zur Arbeitsplanpriorisierung als hoch bezüglich Persistenz, Bioakkumulierbarkeit und/oder Expositionspotential eingestuft werden, für die aber keine geeigneten Daten zur Durchführung von Risikoeinschätzungen vorliegen. Diese Untersuchungen werden EPA auch helfen, seinen Bedarf für Flammschutzmitteldaten zu bündeln.
Näheres: http://www.epa.gov/oppt/existingchemicals/pubs/workplans.html