Der Anteil an Elektromobilität in der Automobilindustrie wird in den nächsten Jahren ständig steigen und wird als sehr attraktiver neuer Markt eingeschätzt. Schnelle strukturelle Änderungen sind jedoch ungewiss, da viele allgemeine Probleme um die Elektromobilität erst noch gelöst werden müssen. Eines davon ist der Brandschutz. Ein Durchbruch ist eher mittelfristig zu erwarten. Von 100 Millionen neuproduzierter Fahrzeuge 2020 erwartet Bosch ungefähr drei Millionen Elektro- und Stecker-Hybrid-Autos, sowie 6 Millionen Hybrid-Fahrzeuge. China hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, ab 2012 jährlich ca. eine Million batteriebetriebener Fahrzeuge zu bauen.
Elektromobilität: Batterien
Um batteriebetriebene Fahrzeuge für den Massenmarkt ohne Subventionen attraktiv zu machen, müssten die Batteriekosten um ca. 70-80 % fallen. Ein Ansatz Kosten zu senken, ist die Entwicklung von leichten Li-Batterien, indem die schweren Metallgehäuse durch leichte Polymersysteme ersetzt werden. Ein wichtiger Ansatz ist die Entwicklung geeigneter Sicherheitskonzepte für Elektrofahrzeuge. Die Hauptpunkte sind der Umgang mit Hochspannung (400 V), die Sicherheitsoptimierung von Batterien gegen Aufprall und Überlastung, sowie gegen Feuer.
Polymere, die als leichte Gehäuse für Li-Batterien verwendet werden, müssen hohe Brandschutzanforderungen in Aufpralltests und in der Minimierung ihres Beitrags zum Brandgeschehen infolge von Kurzschlüssen in Lithium-Ionenzellen erfüllen. Ein anderer Schwerpunkt ist das Brandrisiko von Elektrofahrzeugen, wenn sie in der Garage zuhause aufgeladen werden. Neben Batteriesystemen mit hoher Brandsicherheit müssen Ladestation und Verbindungselemente hohe Brandschutzanforderungen wie UL94 V0 oder besser 5V erfüllen. Das zurzeit weltweit geforderte amerikanische Brandschutzniveau gemäß FMVSS 302 für Innenräume konventioneller Fahrzeuge ist bei weitem unzureichend und wird für Elektroautos auf das UL94 V0/5V Niveau angepasst werden müssen.