Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom. Dies geschieht in Solarzellen, in denen Halbleiter das Licht in Strom umwandeln. Mehrere miteinander verschaltete Solarzellen ergeben ein Solarmodul. Obwohl Brandschutzprobleme bei Solarzellen bisher eher selten auftraten, dürften sie in Zukunft aufgrund der schnellen Verbreitung dieser Technologie vermehrt auftreten. So geriet beispielsweise letztes Jahr die weltgrößte Photovoltaik-Dachflächenanlage der Welt in Bürstadt in Brand, wobei 80 m² der Solarmodule zerstört wurden. Die Brandursachen sind häufig fehlerhafte elektrische Verbindungen innerhalb der Module, die zu Überhitzung führen und einen Brand auslösen können.
Bisher haben die Feuerwehren nur begrenzte Erfahrung bei Bränden an denen Photovoltaik-Anlagen beteiligt sind. Das größte Problem ist, dass Solarmodule und ihre Komponenten durch die Lichteinstrahlung praktisch immer unter Strom stehen mit Gleichstromspannungen bis zu 1.000 V. Das kann bei den Löscharbeiten zu tödlichen Stromschlägen führen. Um diesen Gefahren zu begegnen, sind verschiedene Richtlinien und Merkblätter veröffentlicht worden, so auch in Deutschland.
Die Prüfung der Sicherheit von Solarzellen hat sich zu einem wichtigen Gebiet für Prüf- und Zertifizierungsorganisationen entwickelt. Underwriters Laboratories (UL) hat die Norm SU 8703 UL als Entwurf erarbeitet. Es handelt sich um eine umfassende Prüfvorschrift, die besonders darauf abhebt, die Sicherheitsparameter von konzentrierten Photovoltaik Produkten (CPV) zu testen. Die Prüfungen schlüsseln sich in drei allgemeine Kategorien auf: elektrische und mechanische Sicherheit sowie Brandsicherheit. Ein US-Hersteller von CPV-Produkten hat eng mit UL zusammengearbeitet, um eine Brandprüfmethode für CPV-Produkte zu entwickeln, die für kommerzielle Dachflächen geeignet ist. Der CPV-Hersteller unterzog sich dann dem gesamten Prüfungsprozess und erhielt das erste UL Listing für diese neue Prüfnorm.