EPA Projekt: Flammschutzmittel in der Partnerschaft „Gedruckte Schaltungen“

Gedruckte Schaltungen werden allgemein in der Elektronik von Verbrauchergeräten und Industrieprodukten, einschließlich Computern und Handys eingesetzt. Die Hersteller produzieren gewöhnlich gedruckte Schaltungen mit Flammschutzmitteln, um deren Brandsicherheit zu gewährleisten. Jedoch können einige Flammschutzchemikalien schädlich sein, wenn sie in die Umwelt gelangen.     

Um diese Problematik besser zu verstehen, verständigte sich im Februar 2006 die Elektronikindustrie mit anderen Akteuren in einer Partnerschaft im Rahmen eines „Design für die Umwelt" Projekts des amerikanischen Umweltamtes EPA, die gesamte Bandbreite der Optionen für flammgeschützte gedruckte Schaltungen einzuschätzen.  Rund 35 Teilnehmer beteiligen sich an dem Projekt. Sie setzen sich zusammen aus Industrie (Hersteller von  gedruckten Schaltungen, Informationstechnologie, Polymeren und Flammschutzmitteln), Industrie- und Umweltorganisationen sowie Instituten und Hochschulen.

Heute erfüllen über 90 % der produzierten gedruckten Schaltungen die UL 94 V0 Norm für Brandsicherheit als FR-4 Laminate. Das geschieht durch Verwendung bromierter Epoxide, in denen das reaktive Flammschutzmittel Tetrabrombisphenol A (TBBPA) Teil des Polymergerüsts des Harzes ist.  Nur 3-5 % alternativer Flammschutzmittel werden zurzeit in FR-4 Laminaten verwendet; allerdings werden zusätzlich weitere alternative Flammschutzmittel entwickelt. Es ist nur wenig bekannt über potentielle Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen der Materialien, die als Alternativen für die heute auf Basis bromierter Epoxidharze hergestellter Produkte entwickelt werden.

Über die gesamte Lebensdauer eines Materials, angefangen von dessen Entwicklung und Herstellung, über seinen Gebrauch und schließlich seiner Entsorgung, können sich Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit ergeben. Darüber hinaus haben die Akteure ein besonderes Interesse daran, die Auswirkungen der Verbrennungsprodukte im Zusammenhang mit Flammschutzmitteln kennenzulernen, die bei bestimmten Szenarien ihrer Entsorgung  auftreten könnten.

Das Ziel dieser Partnerschaft mit den zahlreichen Akteuren ist es, handelsübliche Flammschutzmittel und die Aspekte ihres Verhaltens bezüglich Gesundheit und Umwelt in FR-4 Laminaten zu untersuchen und zu bewerten.  

Die Partnerschaft wird Gedanken zum Lebenszyklus in das Projekt einfließen lassen im Zuge der Untersuchung potentieller Risiken durch Flammschutzmittel sowie potentieller Exposition der in den FR-4 Laminaten verwendeten Flammschutzmittel.

Soweit erforderlich wird der Aufgabenbereich auch Aspekte des Lebenszyklus mit einbeziehen, die Expositionen im öffentlichen und berufsbezogenen Bereich verursachen könnten. So wird zum Beispiel die Betrachtung von Expositionen aus Müllverbrennung oder Verbrennen bei der Entsorgung, wie auch solcher beim Herstellungsprozess und Gebrauch berücksichtigt werden. 

Eine erste Risikoeinschätzung erfolgt unter Verwendung der EPA Kriterien für das Programm „Neue Chemikalien", um Risiken bei jeder Flammschutzformulierung zu bewerten.  Weitere Arbeiten befassen sich mit der Untersuchung potentieller Expositionsszenarien im gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Zusätzlich zur Beeinflussung von Designentscheidungen werden diese Erkenntnisse


http://www.epa.gov/dfe/pubs/projects/pcb/about.htm

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