SKZ in Shanghai - Internationale Konferenz zu Flammschutzmitteln

Die erste Internationale SKZ Konferenz zu Flammschutzmitteln (First International Conference on Flame Retardants) wurde vom Süddeutschen Kunststoffzentrum SKZ organisiert und von Dr. Troitzsch Brandschutz und Umwelt Service FEPS geleitet. Sie fand in Shanghai vom 21. bis 22. September 2009 statt. Eines ihrer wichtigsten Ziele war es, nationale und internationale Vorschriften und Anforderungen zu verstehen, um Flammschutzmittel und Produkte in den nationalen und internationalen Märkten besser zu positionieren. Andere Themen waren neue Entwicklungen in Flammschutzmitteln und flammgeschützten Polymeren auf Basis phosphor- und stickstoffhaltiger Verbindungen, Nanocomposites, intumeszierender und anorganischer Flammschutzmittelsysteme. Darüber hinaus wurden Umweltaspekte und der letzte Stand von REACH diskutiert.

Der erste Teil begann mit einem Überblick zu europäischen Klassifizierungen und Tests im Brandschutz für das Bau- und Verkehrswesen, sowie zu Neuentwicklungen bei den Anforderungen zum Flammschutz im Bereich Elektrotechnik und Elektronik. Es folgte ein ausführlicher Beitrag zu den europäischen Harmonisierungsaktivitäten für Hochgeschwindigkeitszüge, ihrer internationalen Bedeutung und den sich daraus ergebenden globalen Trends. Die besondere Bedeutung von Dämmstoffen und damit verbundener Brandschutzkonzepte im europäischen Bauwesen, praktische Anwendungsbeispiele und ihre Relevanz für den chinesischen Markt wurden in einem weiteren Vortrag hervorgehoben. Amerikanische und europäische Brandprüfungen zur Einschätzung des Brandverhaltens von Kabeln und Leitungen wurden im Zusammenhang mit den Brandschutzniveaus unterschiedlicher Kabelsysteme erörtert. Ein Vortrag zu Flammschutzmitteln, Risikobewertungen und REACH mit Antimontrioxid als Beispiel schloss den ersten Teil.

Im zweiten Teil lag der Schwerpunkt auf Neuentwicklungen bei Flammschutzmitteln und ihrer Verwendung in den Kunststoffmärkten. Der erste Vortrag hatte die Compoundierung verschiedener flammgeschützter Kunststoffe und Schaumstoffe mit Hilfe geeigneter Extruder und Schnecken zum Thema. Weitere Vortragende berichteten über die Verwendung halogenfreier Flammschutzmittel und besonders von Metallphosphinaten in Polyamiden, PBT, Co-Polyester Elastomeren, Polyurethanen und gedruckten Schaltungen. Ein weiteres interessantes Thema war die Kostenoptimierung flammgeschützter technischer Kunststoffe in elektrotechnischen und elektronischen Anwendungen. Besonderes Augenmerk wurde weiterhin auf den Glühdrahttest und die Verwendung halogenhaltiger und halogenfreier Rezepturen für Haushaltsgeräte gelegt.        

Halogenfreie Flammschutzmittel und optimierte intumeszierende Systeme auf der Basis von Ammonpolyphosphat wurden vorgestellt. Neue Entwicklungen mit Hochleistungsmetallhydroxiden auf Basis von Aluminium- und Magnesiumhydroxid sowie Böhmit mit Strukturen im Submikronbereich wurden für verschiedene Anwendungen besprochen. Das Thema Nanocomposites und Brennverhalten kam ebenfalls zur Sprache; es wurde einmal mehr gezeigt, dass diese Tonerden leider keinen merklichen Beitrag zur Verbesserung des Brandschutzes in Polymeren leisten. Die Tagung endete mit einer Übersicht zu Flammschutzmitteln in Textilien und stellte neue Entwicklungen auf der Basis von DOPO (9,10-Dihydro-9-oxa-10-phosphaphenanthren-10-oxid) vor.

Das Konzept dieser ersten SKZ-Konferenz in China mit Vorträgen auf englisch und chinesisch wurde gut angenommen. Das Konferenzprogramm kann unter http://www.skz.de eingesehen werden. Die zweite internationale Flammschutzmittelkonferenz in Shanghai ist für 2011 vorgesehen.  

 

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