Kunststoffe in E&E-Anwendungen, „fuse box meets dryer“ 2017 in Würzburg

Auch dieses Jahr lud das Kunststoffzentrum (SKZ) vom 30. bis 31. Mai wieder zu „fuse box meets dryer“ auf die Festung Marienberg nach Würzburg ein. Durch die Unterstützung der Industriepartner Clariant, A.Schulmann, BASF, Kraus Maffei, Lanxess und Weidemüller, konnte dieses branchenübergreifende Treffen zum 11. Mal realisiert werden. In diesem Jahr lautete der Themenschwerpunkt „Kunststoffe in E&E-Anwendungen“, zu dem wieder Vertreter diverser Firmen Vorträge hielten und die neusten Forschungsergebnisse vorstellten.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete am 29. Mai ein Abend in der Zehntscheune in Würzburg, der eine erste Möglichkeit des Kennenlernens gab. Dort wurde die Veranstaltung durch eine Rede von Elmar Schmitt (Clariant) eröffnet. Ab dem 30.Mai fanden verschiedene Vorträge namhafter Unternehmen und Institute sowie eine dazugehörige Fachausstellung statt. Es ging hierbei vorrangig darum neue Anwendungsfelder, Werkstoffe und Maschinen,- und Verarbeitungstechniken vorzustellen.

Überschattet wurde die Tagung durch die Frage: Wie wird sich die deutsche Wirtschaft nach Trump und Brexit entwickeln? Dieser Frage wurde direkt im Anschluss an die Begrüßung durch den Tagungsleiter Prof. Dipl.-Ing Ansgar Jaeger (Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt) und des Vertreters des SKZ, Dr. Marco Thornagel, in einem Vortrag von Prof. Dr. Peter Bofinger, der einen Lehrstuhl im Bereich VWL der Uni Würzburg inne hat, diskutiert.Negative Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft werden demnach nicht angenommen, im Gegenteil, es wird eine weitere positive Entwicklung prognostiziert.

An diesem ersten Tag der Tagung wurden zwei Themengebiete näher beleuchtet, zum einen das der Werkstoffe und Produktentwicklung zum anderen das der Verarbeitungstechnik. Hier waren insgesamt fünf Vorträge zu hören. Die einzelnen Vorträge befassten sich mit wichtigen Themen unter anderem den Flammschutzeigenschaften, wie der verbesserten Kriechstromfestigkeit von Polyphenylsulfid (PPS), worüber Joachim Bernhard, ALBIS Plastic GmbH, berichtete. Polyketone, die besondere Eigenschaftskombinationen aufweisen und nach UL 94 V0 bestehen, stellte Dr. Roland Wehmeyer, A.Schulmann GmbH, vor. Auch die immer wichtiger werdenden halogenfreien flammgeschützten Kunststoffe wurden nicht vergessen, darüber wurde von Elke Metzsch-Zillingen, Frauenhofer LBF, vorgetragen. Der Schwerpunkt lag hier insbesondere auf der besonderen Herausforderung, die  in der Rezyklierbarkeit der flammgeschützten Materialen besteht. Dieser Gesichtspunkt muss bereits bei der Herstellung bedacht werden, um spätere Schwierigkeiten zu vermeiden. Die letzten zwei Vorträge dieses Themengebietes befassten sich mit der zukünftigen Mobilität des Menschen, so wurde fachübergreifend von Alexander Bartels und André Lambrecht, DuPont de Nemours GmbH, über die Elektromobilität referiert. Es sollte hier erörtert werden, welche Trends es gibt und welche Flammschutzanforderungen benötigt werden. Michael Halfmann, Currenta GmbH & Co. OHG, trug über den Flammschutz und dessen Anforderungen bei Schienenfahrzeugen vor (EN 45545) und rundete so diesen Themenkomplex ab.

Am zweiten Tag der Tagung wurde der Schwerpunkt auf die die Verarbeitungstechniken und das Design von Werkstoffen verlagert. Hier wurden insbesondere Optimierungen und die Möglichkeiten deren praktischer Umsetzung vorgestellt. Das Konzept der „Industrie 4.0“ und der Trend hin zum „Smart Home“ gewinnt immer mehr Bedeutung, was zu neuen Anforderungen in diesen Bereichen führt.

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