Während des diesjährigen Webinars von Octima wurden Lösungen für den Transportsektor zum Schutz vor Feuer, Hitze und deren Verunreinigungen vorgestellt und ausführlich diskutiert.
Der Verband Octima mit Sitz in Italien, der auf der JEC Composites Show 2007 offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wendet sich an alle Akteure, die in der komplexen Branche der Verbundwerkstoffe tätig sind, und widmet sich den verschiedenen Anwendungsbereichen moderner Verbundwerkstoffe wie Transport, Militär, B&C usw.
In diesem Webinar wurden Akteure aus verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette zusammengebracht. Der Schwerpunkt lag vor allem auf industrierelevanten Materialien wie Farben, Beschichtungen, Gelcoats und duroplastischen Harzen, die verwendet werden, um die Ausbreitung von Flammen und Hitze in Verkehrsmitteln zu verhindern. Es wurden verschiedene Beispiele aus der Eisenbahnindustrie, der Luftfahrt usw. gezeigt.
Claudio Pagella von Iris Coating erläuterte die Grundlagen von intumeszierenden und flammhemmenden Beschichtungen sowie die entsprechenden Brandtests. Diese Beschichtungen werden häufig zum Schutz von Gebäuden im Brandfall eingesetzt. Das Gebäude bleibt länger stabil, weil die tragenden Stahlträger durch eine intumeszierende Schicht geschützt sind, die sich im Feuer bildet. So bleibt das Gebäude länger standsicher und die Menschen haben genügend Zeit zu fliehen. Aber auch Beschichtungen oder auch Gelcoats auf Verbundwerkstoffen für Züge sind wesentliche Merkmale, um die Fahrgäste im Brandfall zu schützen.
Zum Thema Eisenbahn gab Stephan Hoffmann von Mäder einen Überblick über Lösungen, die zum Beispiel bei der Metro in Helsinki oder auch in Sidney eingesetzt werden.
Diese Lösungen können auf Verbundwerkstoffe als Gelcoats oder sogar als duroplastische Harze für Verbundwerkstoffe angewendet werden. Diese Harze können durch Infusions- und Injektionsverfahren wie Vakuuminfusion oder Resin Transfer Molding (RTM) verarbeitet werden.
Bei diesen Lösungen ist die Verwendung von Flammschutzmitteln ein wichtiger Punkt.
Christian Battenberg von Clariant gab einen Überblick über Flammschutzmittel (Präsentation hier), die in all diesen Lösungen verwendet werden können. Neben Lösungen, die im Brandfall eine geringe Rauchentwicklung aufweisen, was für das Transportwesen äußerst wichtig ist, stellte er auch fortschrittliche Neuentwicklungen für die Verarbeitung von flüssigen Stoffen vor. Diese neuartigen Flammschutzmittel eignen sich besonders für Flüssigprozesse wie RTM, bei denen der Einsatz von Flammschutzmitteln auf der Basis von nicht schmelzbaren Pulvern nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.
Insgesamt bot dieses Webinar einen guten Überblick über verfügbare Lösungen für Verbundwerkstoffe im Transportwesen, da Beispiele und Erfolgsfälle von Akteuren aus verschiedenen Teilen der Wertschöpfungskette vorgestellt wurden.
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